Irland

Seid Ihr auf der Suche nach einem spannenden, interessanten, abwechslungsreichen und obendrein kinderfreundlichen Reiseziel, das auch noch innerhalb Europas liegt, dann ist Irland auf jeden Fall einen Besuch wert. Lasst Euch nicht von den Wetterberichten abschrecken! Wir sind im April dort gewesen und hatten die ganze Woche über schönes Wetter. Mit der irischen Fluglinie Aerlingus direkt und günstig zu erreichen, empfehlen wir Euch Euren Kurzurlaub in Dublin zu starten. Wir hatten das Glück bei unserem Freund Dominik unterzukommen und damit den Luxus eines persönlichen Reiseführers. Aber auch auf eigene Faust lässt sich die Hauptstadt prima erkunden und bietet wirklich viel entdeckenswertes wie z. B. das Trinity College, die Kathedrale und die wunderschönen Parks, in denen man bei geeignetem Wetter ein Picknick machen kann. Außerdem sollte man nach Howth im Nordosten fahren um dort in einem der leckeren Fischrestaurants zu Abend zu essen. Wir können auf jeden Fall das „The Oar House“ empfehlen. Direkt vor der Tür des Restaurants kann man Robben im Hafenbecken bewundern und füttern. Mit Fisch macht man in Irland nichts verkehrt. Das Land hat ja rundherum Küste. Für die kleinen Globetrotter empfehlen wir „Grandma´s Sunday Lunch“ aus dem Gläschen. Die irischen Kinder sind scheinbar unkomplizierter als die deutschen und verspeisen schon ab dem 4. Monat Breichen mit Zwiebel, Tomate und Paprika. Nun, Georg ist es auch gut bekommen.

Irland ist das Land der kurzen Entfernungen. In ca. 3 Autostunden kann man von der Ostküste einmal quer durch die Republik an die Westküste gelangen. Mietwagen sind sehr günstig zu haben. Nur ein wichtiger Tipp: Lasst Euch kein Auto mit Reifen geben, die so dünn sind, dass man den Felgenhersteller erkennen kann. Wir hatten jedenfalls den Eindruck, dass in Irland sämtliche Autoreifen aus Dritte-Welt-Ländern aufgebraucht werden. Außerdem ist ein Wagen mit Automatik ratsam, da man schon genug Kapazität darauf verwenden muss nicht auf der falschen Seite abzubiegen oder in den mörderischen Kreisverkehren die richtige Ausfahrt zu erwischen. Auf dem Weg von Dublin in Richtung Westen unbedingt bei „Trim Castle“ halten. Dabei handelt es sich um die älteste (wenn es nach den Iren geht ist es immer der, die, das Älteste) aber zumindest am besten erhaltene Normannenburg Irlands. Hier wurden sogar Teile von „Braveheart“ gedreht. Die Ruine ist wirklich beeindruckend, wenn man in diesen gigantischen Gemäuern steht. Es lohnt sich außerdem das kleine Städtchen anzuschauen. Da wir mit Georg nicht zu lange unterwegs sein wollten, sind wir weiter nach Athlone gefahren um vor unserem Besuch von Clonmacnoise eine Unterkunft zu suchen. Wir können das skurrile und mit allerlei Kuriositäten bestückte Bed&Breakfast „The Bastion“ (www.thebastion.net) nur empfehlen. Die Zimmer sind ruhig und gut ausgestattet. Nach einem guten Frühstück sind wir dann schnell nach Clonmacnoise aufgebrochen, das nur wenige Kilometer von Athlone entfernt ist. Dadurch hatten wir eines der beliebtesten Ausflugsziele Irlands praktisch für uns und konnten vor den zig französischen Schülerklassen die beeindruckende Klosteranlage bestaunen. Das Picknick an diesem Tag wurde auf dem in unmittelbarer Nähe liegenden Anleger auf dem Fluss Shannon eingenommen. Dabei kann man eine weitere Ruine bestaunen, die den meisten Besuchern wohl entgeht. Von Clonmacnoise sind wir nach Galway, der größten Universitätsstadt Irlands aufgebrochen. Dort gibt es vom typischen Studentenhippie bis zum BWLer alles. Und alle diese Leute kann man abends beim Walken auf der Strandpromenade beim Sonnenuntergang beobachten. Galway ist wirklich schön und es gibt viele kleine Dinge zu entdecken. Das schönste war das Mittagessen im „The King’s Head“ (mit Torfkamin, www.thekingshead.ie) und das Patrizierhaus (Lynch’s Castle) in der Innenstadt. Die Kathedrale kann man getrost links liegen lassen, außer man mag amerikanische Kirchen. Dafür ist jedoch die „St. Nicholas“ Kirche sehr zu empfehlen. Und auf keinen Fall vergessen in die „Griffin’s Bakery“ zu gehen um sich für die folgenden Tage mit Naschwerk einzudecken. In Galway haben wir in der soliden, aber unspektakulären Unterkunft „Clara Villa“ gewohnt. Am Nachmittag des nächsten Tages sind wir zu den “Cliffs of Moher“ aufgebrochen und dort bei fast blauem Himmel und Windstärke 10 (mindestens!) angekommen. Der Wind war so heftig, dass wir Georg nicht schieben mussten. (Es gibt ein Beweisvideo für diejenigen, die es nicht glauben wollen.) Der Ausblick von den Klippen ist bei schönem Wetter gigantisch und man kommt sich vor wie eine Ameise auf einem Vulkan. In unmittelbarer Nähe gibt es das Bed&Breakfast „Moher Farmhouse“, welches sich als besonderer Glücksgriff herausstellte. Mary, die Besitzerin, zündete für uns erst einmal den Torfkamin an und bot uns einen Tee an. Die Zimmer waren sehr liebevoll eingerichtet und das Frühstück komplett handgemacht und exorbitant lecker und mit einem echt englisch eingedeckten Tisch (Tafelsilber, Stoffservietten…). Alles in allem sehr stilvoll. Von dort haben wir uns ausgeruht auf den Weg zurück gen Osten gemacht und sind über Limerick und Roscrea nach Glendalough bzw. Laragh gefahren, wo wir leider kein tolles B&B empfehlen können. Aber dafür kann man Glendalough um so mehr empfehlen, wobei auch hier wieder gilt: je früher man vor Ort ist, desto ungestörter kann man die unglaubliche Natur, die Ruinen und die ganze Umgebung genießen. Uns hat es von allen Ausflugszielen am besten gefallen. Für Glendalough sollte man mindestens einen halben Tag einplanen. Zum Abschluss sind wir dann nach Eniskerry gefahren, wo das Café „Poppies Country Cooking“ ein Muss ist. Auf dem Weg nach Dublin liegt zudem noch Powerscourt, wo der höchste Wasserfall Irlands und Großbritanniens zu bestaunen ist. Ein würdiger Abschluss des Kurzurlaubs, wie wir fanden.

 

Habt unterm Kopf ein weiches Kissen.

Habt Kleidung und das täglich Brot.

Seid über vierzig Jahre im Himmel,

bevor der Teufel merkt: Ihr seid schon tot. (Irischer Segen)

Eure Anna, Jan und Georg

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