Das heulen der Sirenen riß ihn aus der Erstarrung und langsam fing sein Bewußtsein wieder
an die Arbeit aufzunehmen. Der erste Gedanke der dadurch in Form gebracht wurde war
„dieser Scheiß Wecker“ und er fing an sich auf das aufwachen vorzubereiten auf das
schwierige Unterfangen die Muskeln wieder unter Kontrolle zu kriegen und sie soweit zu
bringen es mit dem Schulalltag und nicht mit den fremden Welten aufzunehmen. Zuerst
versuchte er noch das Unvermeidliche aufzuhalten in dem er den Wecker versuchte zu
stoppen, aber als das Rufen seiner Mutter zu ihm herauf drang, drückte er auf den
Lichtschalter hinter sich öffnete das erste Auge um festzustellen, daß das licht wie ein Laser
auf die Netzhaut viel und er erst nur blinzelnd hineinschauen konnte. Als nächstes schwang er
die Beine aus dem Bett und zog sich wie in Trance an. Unten am Esstisch angekommen war
das gröbste überstanden. Seine Mutter grüßte ihn wie jeden morgen mit einem fröhlichen und
schon viel zu wachen „Morgen Garry“, er grunzte sein Gegenstück „Moin Muttie“ und
verging sich dann an seinem Frühstück. Nachdem er sämtliche morgendlichen Zeremonien
abgeschlossen hatte folgte der harte Weg zur Schule, welchen er mit knapper Not hinter sich
brachte, wobei er fast zwei Autos gerammt hätte, und ihn zwei I-Dötzchen versuchten ihn aus
dem Sattel zu heben. Glücklich in dem Klassenraum angekommen ließ er sich auf den Stuhl
fallen, „Hi Langs“, „Hi Garry alles fit im Schritt?“ fragte sein Tischnachbar mit einem
unverhohlenem Grinsen. Seine Gedanken brachten nur ein nüchternes „Leck dich doch selbst
am Arsch!“ hervor. Im selben Augenblick betrat der Lehrer das Zimmer.
Zur selben Zeit in der „Area fifty one“ nähert sich ein kleines tropfenförmiges Objekt dem
Erdboden, fährt seine kleinen Beinchen aus und landet schließlich mit einem leichten Plumps
auf dem Terrestrischen Erdklumpen.
Von allem merkt unser junger Held leider gar nichts, ebensowenig wie der über alles gelobte
MI-5, der das kleine Schiff noch nicht mal als Fliegendreck auf dem Überwachungsschirm
sehen konnte und somit nie von seiner Anwesenheit erfahren wird.
Das kleine Tropfenförmige etwas öffnet sich wie eine Lotusblüte und ein kleines Gefährt rollt
hinaus. Dasselbige entfaltet im selben Augenblick eine regenschirmförmige Antenne und
richtet diese aus.
10.000 Kilometer entfernt in einer kleinen Schule in good old Germany faßt sich einer der
Schüler im Religionskurs J12 an den Kopf und bricht unter einem lauten Plumps zusammen.
Sein Tischnachbar murmelt ihm nur ein „man Gerry steh auf und zieh hier nicht so die Schau
ab“, die Lehrerin mit der kleinen grauen Locke im Haar stürzt zu dem Schüler um sich den
Puls zu fühlen und stellt dabei fest, das dieser leicht erhöht ist. Der Schüler Gerry erhebt sich
unter Ächtzen wieder, packt seine Sachen zusammen und zieht seines Weges Nachhause, wo
er sich unverzüglich in sein Bett begibt. Nach längerer Zeit werden die Kopfschmerzen immer
unerträglicher und er steht auf um sich eine Aspirin einzuflößen. Doch auf der Strecke zur
Küche bricht er zusammen und wird erst am Abend von seiner Mutter wieder geweckt. Am
nächsten Tag begibt sich Gerry zu seinem Hausarzt und setzt sich in dessen Wartezimmer.
Währenddessen in einem anderen Land fängt ein kleines berädertes Außerirdisches Gerät an
Daten an zu übertragen, welche auf dem Heimatplaneten entschlüsselt folgendes besagen
-Lufthülle CO2 S...
-Geringer H2O gehalt
-erdboden mineralisch nicht verwertbar
und das Resümee das von den dortigen Wissenschaftlern gezogen wird, ist, das die Erde ein
unwirtlicher Gesteinsbrocken ist, der von Mineralien die hauptsächlich blau, grün und braun
sind bedeckt ist. Also unbrauchbar.
Die Kopfschmerzen stellen sich nicht wie natürlich von Ihnen vermutet als Folge einer
Rauminvasion da, sondern rühren nur von der Übermüdung durch übermäßiges Rollenspielen
dar und wieder einmal ist die Gefahr gebannt.

JCL

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